Ermordet und ausgelöscht
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Die bundesdeutsche Geschichtslegende will, daß der Widerstand gegen den Hitlerfaschismus von Adel, Klerus und den Schnellmerkern vom 20. Juli 1944 getragen wurde. Nichts könnte unzutreffender sein. Der renommierte Historiker und ordentliche Professor für deutsche Geschichte der neuesten Zeit in Rostock Karl Heinz Jahnke hat hier die Biographien von zwölf deutschen Antifaschisten aus der Arbeiterbewegung zusammengetragen und damit der staatlich angeordneten Mystik ein klar konturiertes Bild vom antifaschistischen Widerstand entgegengesetzt. Jede dieser zwölf Personen wurde von den Nazis ermordet. Die Erinnerung an jede dieser zwölf Personen wird nach der Annexion der DDR von bundesdeutschen „Expertengremien“ systematisch ausgelöscht. Und jede dieser Personen steht für weitere Zehntausende, derer nicht mehr gedacht werden soll. Es handelt sich um die Lebensläufe von Heinz Kapelle, Paul Sasnowski, Werner Seelenbinder, Ursula Goetze, Willi Schröder, Grete Walter, Liselotte Herrmann, Käte Niederkirchner, Artur Becker, Otto Volckmann, Albert Hößler und Conrad Blenkle. Karl Heinz Jahnke: Prof. Dr. phil. Karl Heinz Jahnke (* 1934) war ab 1966 Dozent für neue und neueste Geschichte in Greifswald, ab 1968 in Rostock, wo er 1973 eine Professur für Deutsche Geschichte der neuesten Zeit antrat. Hauptlehrgebiete: Geschichte der NS-Diktatur, Deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts, Geschichte der Weimarer Republik und der Arbeiterbewegung. 1991 im Rahmen der prokapitalistisch-proimperialistischen Gleichschaltung entlassen und durch einen westdeutschen Quislingsprofessor ersetzt, beschäftigt sich Karl Heinz Jahnke seitdem freiberuflich verstärkt mit der Geschichte des Hitlerfaschismus und des antifaschistischen Widerstandes. Zahlreiche Veröffentlichungen.