Zuschnittsermittlung mit elementaren Berechnungsansätzen
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Um wirtschaftlich und damit konkurrenzfähig fertigen zu können, müssen in der Blechumformung zukünftig Optimierungsspielräume noch konsequenter ausgenutzt werden. Eine Möglichkeit bietet hier die Vorausbestimmung des Platinenzuschnitts. Einerseits kann die zeit- und kostenaufwendige Zuschnittsermittlung im Tryout auf diese Weise reduziert werden. Auf der anderen Seite werden die Verfahrensgrenzen in Bezug auf Falten- und Reißerbildung am Ziehteil durch einen verbesserten Werkstofffluß im Flansch positiv beeinflußt. Während des Forschungsvorhabens wurde ein elementarer Ansatz zu Berechnung von im Umformprozeß auftretenden Radiallängungen entwickelt. Das Radialschnittverfahren nach Oehler/Kaiser /3/ wird dadurch sinnvoll erweitert und dem industriellen Bereich eine praktische Nutzung dieses Verfahrens ermöglicht. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden in einem PC-basierten Rechnerprogramm implementiert und ermöglichen die interaktive Auslegung von Platinengeametrien für rechteckige Ziehteile. Da in blechverarbeitenden Betrieben häufig Schwenkscheren eingesetzt werden, um direkt vom Coil abzulängen, wurde eine Möglichkeit zur Konturlinearisierung in die Software integriert. Die Koordinaten der vom Programm ermittelten Zuschnittskontur können in verschiedenen Formaten ausgegeben und mit CNC-Modulen weiterverarbeitet werden. Auf diese Weise wurde eine direkte Anbindung an die Zuschnittsherstellung realisiert. Das erweiterte Radialschnittverfahren ist prinzipiell für beliebige Ziehteilgeometrien einsetzbar. Komplexe Geometrien sollten dazu in Formelemente zerlegt und für diese Bereiche Radiallängungsberechnungen durchgeführt werden. Eine automatisierte Wahl der Radialschnitte-direkt im CAD- sollte dabei berücksichtigt werden. Diese Vorgehensweise wurde im Fortsetzungsantrag zu diesem Vorhaben ausführlich dargestellt.