Stalingrad
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„Es ist nicht einzig von Wert, objektiv historische Wirklichkeit zu rekonstruieren und der Gestaltlosigkeit zu entreißen. Der einzelne Mensch erlebt ohnehin nur einen winzigen Bruchteil dessen, das man ‚Geschichte‘ nennt. Entscheiden wird schließlich die historische Wahrheit, alles, das man von Schlacken befreit, von Eitelkeit und Rechtfertigung entblößt, schamlos und voller Scham zu bekennen bereit ist.“ Karl-Ludwig Schober (1912–1999), Arzt, Autor, Universitätsprofessor, Klinikdirektor, erinnert sich seiner Jahre im Sanitätsdienst der deutschen Wehrmacht und seiner grausamen, schuldverstrickten, langsamen Odyssee nach Hause. Er protokolliert eindringlich, wie ihn ein sinnloser Krieg durch das russische Land getrieben hat. Als Arzt konnte er nicht aufgeben, praktisch zu helfen. Als Soldat musste er zusehen, wie sein Berufsethos scheiterte. Darüber hat er Tagebuch geführt: nah an den Fakten, präzise und poetisch. Mit unbestechlichem Blick wird hier ein deutsches Trauma und die Befreiung daraus verarbeitet.