Industrielle Beziehungen in Ost und West unter Veränderungsdruck
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Der vorliegende Band enthält Beiträge zum gegenwärtigen Wandel der industriellen Beziehungen in Ost und West, dem unterschiedliche sozialökonomische und historische Ausgangsbedingungen zugrunde liegen. Gezeigt wird der Stand der Veränderungen in den Arbeitsbeziehungen nach einem halben Jahrzehnt der Transformation in Mittel- und Osteuropa. Die Interessenpolarisierung der Akteure der industriellen Beziehungen entwickelt sich hier entlang einer durch ökonomische Zwänge und politische Machtverhältnisse fixierten Achse. Die industriellen Beziehungen weisen einen höheren Grad der Politisierung und eine wesentlich stärkere Rolle des Staates in ihnen auf als in westlichen Industriestaaten. Während sich in den östlichen Reformländern eine Tendenz zu repräsentativen Formen der Interessenvertretung beobachten läßt, verstärken sich in Westeuropa Tendenzen zur Deregulierung, Flexibilisierung und Verbetrieblichung kollektiver Arbeitsbeziehungen. Die Regelungskompetenz betrieblicher Akteure wächst, repräsentative Formen der Interessenvertretung werden ergänzt durch Formen direkter Beteiligung, individuelle Selbstregulation und Selbstbestimmung werden verstärkt eingefordert.