Das Urwildpferd
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In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts berichteten europäische Reisende von wilden Pferden in den Wüstengebieten der Mongolei. Diese Urwildpferde sind die Vorfahren unserer heutigen Hauspferde und während der Eiszeiten bewohnten sie - auch in Mittel- und Westeuropa - in ungezählten Herden die Steppen und Tundren der Paläarktis. Die Wildpferde waren ein wichtiges Jagdobjekt der Steinzeitmenschen, die die Tiere in prächtigen Wandgemälden in den Grotten Südfrankreichs und Nordspaniens verewigten. Um die Jahrhundertwende wurden die ersten Wildpferde gefangen, die den Grundstock der nachfolgenden Zuchten in Askania Nova (Ukraine) und verschiedenen europäischen Zoologischen Gärten bildeten. Befanden sich 1960 nur 59 Wildpferde in Menschenobhut, waren es Anfang 1994 bereits ca. 1400 Exemplare ein einmaliges Beispiel einer gelungenen Erhaltungszucht einer vom Aussterben bedrohten Tierart. Auf dieser Basis konnte begonnen werden, die Tiere wieder in ihre angestammte Heimat in Zentralasien zurückzuführen, denn es besteht zu befürchten, daß die Wildpferde in freier Natur heute ausgestorben sind. Die vorliegende vierte Auflage faßt in bewährter Weise das historische Wissen über die Przewalskipferde zusammen und informiert ausführlich über die vor allem im Prager Zoo gesammelten Erfahrungen bei der Fortpflanzung der Tiere. Der heutige Stand der Zucht und eine aktuelle, kritische Diskussion der bisherigen Bemühungen zur Wiederausbürgerung in der Mongolei und China runden den Band ab.