Sēmata
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Die Begegnung mit der Kunst des Alten Orients und Ägyptens im 8. und 7. Jahrhundert v. Chr. gab den Griechen den entscheidenden Anstoß zur Entwicklung der statuarischen Plastik. In beiden Kulturen war mit dem Menschenbild ein expliziter Stellvertreterglaube verbunden. Diese magisch-animistische Vorstellungswelt liefert den Schlüssel zur Deutung der Grab- und Weihestatuen – ebenso wie der Kulturbilder – im archaischen Griechenland. Hier war durch Tradition auch die für eine solche Übernahme notwendige kulturelle Disposition vorhanden, wovon u. a. die Nachrichten über den Kult anikonischer Steinmale (›baityloi‹) Zeugnis ablegen. Mit der Entstehung des Porträts in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. gibt sich ein gewandeltes Verhältnis von Bild und Bildnis zu erkennen, nachdem der alte, selbstverständliche Glaube an ihre Identität mit dem Abgebildeten erloschen ist.