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Der orthodoxe Begriff der Moderne, den sich Städtebau, Architektur und Design der Nachkriegszeit von den Entwicklungen der 20er Jahre vorgeben ließen, ist seit langem in eine Krise geraten. Daß die Dogmatik der funktionalistischen Avantgarden zu Recht kritisiert wurde, stellt der Architekturtheoretiker und -historiker Lampugnani nicht in Abrede. Doch ebenso Offensichtlich ist für ihn, daß die postmoderne Architektur- und Designwelt keine überzeugende Alternative ist. Was sie verabschiedet, ist ein humaner und sozialer Anspruch in der Gestaltung von Gebrauchsdingen, Stadt- und Wohnformen. Genau dieser Anspruch aber ist nicht bloß deshalb aufzugeben, weil ihn die klassische Moderne höchst einseitig verstand. Was es deshalb braucht, ist ein neues Überdenken der gesellschaftlichen, technischen, funktionalen und ästhetischen Zwecke jedes Gestaltens: eines Gestaltens, das Stil nicht von optimaler Gebrauchsfähigkeit trennt und einer „Ästhetik der Festigkeit, der Dauer, der Nüchternheit“ gehorcht.
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