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Zur Bachofen-Rezeption in Thomas Manns "Joseph"-Roman

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Der Einfluss des Basler Juristen und Altertumsforschers Johann Jakob Bachofen auf den Joseph-Roman ist enorm. Die komplexe und weitverzweigte Art seiner Auseinandersetzung wird durch die Einschaltung Alfred Baeumlers und Manns Rezeption von dessen Bachofen-Bild nicht erleichtert. Manns Auseinandersetzung mit Bachofen spiegelt sich auch in der Essayistik rund um den Joseph-Roman wider, wobei deutlich wird, dass Baeumler und Bachofen für Thomas Mann unterschiedliche Bedeutungen haben. Die Autorin veranschaulicht anhand detaillierter Beispiele die zwei Ebenen von Manns Rezeptionsstrategie: einerseits eine sachliche Ebene und andererseits die spezifische Aneignung von Bachofens Kategorien und System. Insbesondere im Abschnitt über den Homoerotik-Komplex wird die Verbindung zwischen Manns Beschreibung seiner politischen und (homo)sexuellen Situation sichtbar, wobei Bachofens Semantik und Kategoriensystem als gemeinsamer Nenner fungieren. Die Autorin interpretiert den Joseph-Roman als ein Schreiben gegen einen latenten Rückfall, der nach Bachofen als kulturhistorische Möglichkeit nie ausgeschlossen werden kann. Dieser Schlüsselbegriff hat im Roman, ähnlich wie in der Essayistik, sowohl eine religiös-politische als auch eine sexuelle Dimension.

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Zur Bachofen-Rezeption in Thomas Manns "Joseph"-Roman, Elisabeth Galvan

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1996
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