Auf der Suche nach Wirklichkeit
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Der im August 1996 verstorbene Erwin Leiser ist für viele vor allem der Schöpfer des ersten, groß angelegten Dokumentarfilms über das nationalsozialistische Regime und die jüdische Tragödie, „Mein Kampf“, der ihn 1960 berühmt machte. Er ist als Aufklärer von Format, der das Gesicht einer Epoche zeigt, gewürdigt worden, als ein Klassiker, der zeitlebens unbequeme zeitkritische Filme machte. Sein Werk umfasst über 50 Arbeiten - nicht nur über politische und soziale Themen, sondern auch zahlreiche Porträts von Künstlern und einen Dreiteiler über Jazz. In diesem Buch erzählt er selbst, wie seine Filme entstanden sind, welche Möglichkeiten und Grenzen des Dokumentarfilms er sieht und wie durch die Kombination von historischem Archivmaterial und neu gedrehten Szenen vor allem im letzten Film dieses Rückblicks, „Zehn Brüder sind wir gewesen“ (1996), in den Einzelschicksalen von Opfern und Tätern die Spuren eines kollektiven Geschehens aufgesucht werden. Zum ersten Mal wird hier die Breite und Vielseitigkeit eines Werkes vorgestellt, dessen Umfang vielen Filmhistorikern und dem Fernsehpublikum unbekannt sein dürfte.