Stand der Umsetzung einer umweltfreundlichen Bodennutzung in der Landwirtschaft

Die vorliegende Studie wurde im Auftrag der Robert Bosch Stiftung im März und April 1995 durch ein Team von Wissenschaftlern des Institutes für Organischen Landbau erstellt. Ziel der Untersuchung war eine Bestandsaufnahme und Systematisierung der Empfehlungen des Schwäbisch Haller Agrarkolloquiums der Robert Bosch Stiftung sowie eine Bewertung der zur Zeit implementierten Politikmaßnahmen vor dem Hintergrund dieser Empfehlungen. Grundlage der Empfehlungen des Schwäbisch Haller Agrarkolloquiums bildeten die sieben Bände zur „Bodennutzung und Bodenfruchtbarkeit“ sowie die im Juni 1994 veröffentlichte Denkschrift „Für eine umweltfreundliche Bodennutzung in der Landwirtschaft.“ Bei der Bewertung relevanter Politikmaßnahmen standen die im Rahmen der flankierenden Maßnahmen der EU-Agrarreform von 1992 geförderten Umweltprogramme im Vordergrund. Innerhalb dieser Rahmenregelung für „umweltgerechte und den natürlichen Lebensraum schützende landwirtschaftliche Produktionsverfahren“ fördern die Bundesländer durch länderspezifische Maßnahmen oder durch Maßnahmen unter Beteiligung des Bundes eine Vielzahl von Extensivierungsmaßnahmen. Die Ausgestaltung dieser Fördermaßnahmen weist im Bundesländervergleich erhebliche Unterschiede im Hinblick auf Maßnahmenangebot, Auflagendichte und Prämienhöhe auf. Insgesamt wurden 1993/94 auf bereits etwa 4,3 Mio. ha LF landwirtschaftliche Extensivierungsmaßnahmen im Rahmen der EU-Verordnung 2078/92 gefördert. Der Anteil der über Umweltprogramme geförderten Flächen an der Gesamtfläche einzelner Bundesländer differiert, ebenso wie die ökologische Effzienz einzelner Fördermaßnahmen, erheblich. Die Zielerreichung der diskutierten Umweltprogramme im Hinblick auf die Empfehlungen des Schwäbisch Haller Agrarkolloquiums beschränkt sich im wesentlichen auf die Bereiche Nährstoffhaushalt sowie Regulation und Dynamik von Agrarbiozönosen.