Auf dem Weg zur Kaderpartei?
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Mit dem Zusammenbruch der DDR wurden die zum Teil umfangreichen Aktenbestände der ehemaligen Blockparteien erstmalig der westdeutschen Parteienforschung zugänglich. Auch die bis dahin weitgehend unbearbeiteten Akten der Ost-CDU konnten für die neuere Parteigeschichtsforschung nutzbar gemacht werden. Eine umfassende Darstellung des Zeitraums von 1945 bis zu dem Aufstand des 17. Juni 1953 aufgrund der neuen Aktenlage liegt jedoch bisher nicht vor. In dieser Arbeit erfolgt eine differenzierte Untersuchung verschiedener, für die Entwicklung der Ost-CDU bedeutsamer Ereignisse. Sie beschreibt die Rolle, die die Ost-CDU im Parteisystem der DDR einnahm und zeigt ihren Weg von einer eigenständigen Partei christlicher Konzeption zu einer abhängigen Blockpartei. Dabei unterscheidet der Autor einzelne Gruppen innerhalb der Partei. Er kommt zu dem Schluss, dass nicht nur der Einfluss der SED für diese Entwicklung verantwortlich war, sondern vor allem auch das Machtstreben der Führungselite. Anhand von Tabellen und Graphiken wird dies zusätzlich veranschaulicht. Diese Entwicklung wird an einigen Kristallisationspunkten der frühen Parteigeschichte sorgfältig belegt wie z. B. den Schauprozessen, der Verfolgung der Jungen Gemeinden und schließlich dem Aufstand vom 17. Juni 1953. Hier geht der Autor nach gründlicher Auseinandersetzung und unter Berücksichtigung aktueller Forschungsliteratur besonders der Frage hinsichtlich der Beteiligung von CDU-Mitgliedern und den parteiinternen Reaktionen nach. Gerade an diesem Ereignis wird die teilweise Differenzierung der Ost-CDU in Parteibasis und Parteiführung deutlich. Von hier aus ergeben sich weiterführende Impulse für die zukünftige DDR-Parteienforschung.