Geld und Arbeit

Der eigenwillige Charme des modernen Kapitalismus besteht darin, daß er die Ebenen von »Arbeit« und »Geld« auf immer neue Weisen miteinander verbindet. Sie sind auf eine für das individuelle Alltagsleben und die Funktionsweise des Wirtschaftssystems insgesamt riskante, nicht immer effiziente und schon gar nicht stabile, aber meistens ertragreiche Weise verkoppelt. Arbeit wird über Geld gesteuert. Wenn die Geldkommunikation unterbrochen wird, ruht die Arbeit. Dabei wird das, was Geld heißt, in einem weitgehend selbstbezüglichen Innovationsprozeß immer wieder neu sozial konstruiert. In Auseinandersetzung mit einschlägigen soziologischen und ökonomischen Theorien werden in diesem Buch diejenigen sozialen Prozesse analysiert, die sowohl den Geldgebrauch ermöglichen als auch im Zusammenspiel von Geld und Arbeit die Selbststeuerungs-, Selbststimulierungs- und Selbstlähmungsfähigkeiten des modernen Wirtschaftssystems freisetzen. Autor: Heiner Ganßmann ist Professor für Soziologie an der Freien Universität Berlin.