Sprachliche Felder und literarische Wirkung
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Diejenigen Wirkungsfaktoren literarischer Texte, die eine (relative) Konstanz der Lektüren zu bewirken vermögen, sind der Literaturwissenschaft im Bereich DaF, die die Bedingungen und Möglichkeiten einer Vermittlung von Literatur über kulturelle Distanzen hinweg in den Blick nimmt, bisher weniger analytische Mühe wert gewesen als diejenigen, an denen sich kulturell Unterschiedliches festmachen läßt. Doch bereits im Bereich der primären Vorstellungsbildung liegt eine zentrale Wirkungsdimension begründet - eine Dimension, die es dem Leser ermöglicht, die im Text angelegte spezifische Subjektivität für sich selbst zu vollziehen und so Fremd- und Eigenerfahrung einander anzunähern. Riedners Versuch, diese Dimension „perspektivierter Anschaulichkeit“ (Dietrich Krusche) als produktive Kategorie für die literaturwissenschaftliche Analyse zugänglich zu machen, geschieht durch praktische Untersuchung eines komplexen Textes. Mit „Rita Münster“ wurde dafür ein Roman der Gegenwartsliteratur gewählt, in dem die Suche nach neuen Möglichkeiten der Welterfassung sich gerade über den spezifischen Einsatz der vorstellungslenkenden Prozeduren vollzieht. Riedners texttheoretisch-methodisch innovative Studie bietet einen wertvollen Beitrag zur Analyse des literarischen Werks einer bedeutenden Schriftstellerin unserer Zeit.