Ansichten der Archäologie Süd-Turkmenistans bei der Erforschung der "mittleren Bronzezeit" ("Periode" "Namazga V")

Eigene Untersuchungen des Autors in russischen Magazinen und Archiven führen zu einer Analyse der Dokumentationen zur Bronzezeit-Chronologie des südlichen Zentralasiens während der ‘Namazga V’-‘Periode’. Der Autor zeigt, dass sowjetische Publikationen evolutionistisch voreingenommen waren und daher Zeitstellung sowie Regionalgruppen falsch einschätzten. Kritische Vorlagen und öffentliche Diskussionen der Befunde und Thesen fehlten bislang, abgesehen vom kultischen Bereich. Die Arbeit belegt, dass keine der chronologischen Zuordnungen gesichert ist und die zeitliche Obergrenze der parallelen Stufen NMG V und VI unklar bleibt. Anhand von Grabfunden werden Sozialstruktur, Grabrituale und spezialisierte Produktion untersucht. Die Gleichstellung von NMG V und VI [Mittel- und Spät-BZ] basiert auf der Keramik, wobei verschiedene Fundgattungen stratigraphische Lücken überbrücken und eine kohärente Chronologie ermöglichen. Der Verfasser rekonstruiert ein territoriales System, dessen Regionen im 2. Jt. v. Chr. durch Austausch verbunden waren, und beleuchtet die sozialen Bedingungen. Alle gesicherten Beweise werden in eine Theorie der sozialen Umstände integriert.