Vom Moritz, der kein Schmutzkind mehr sein wollte
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Er putzt sich die Zähne, indem er einen Schluck Wasser nimmt – und es gleich wieder ausspuckt. Er wäscht sich, indem er mit einer nassen Hand kurz mal sein Gesicht anfeuchtet. Er säubert seine Schuhe, indem er sie an der Hose abwischt: Moritz, der in einem Kinderheim wohnt, das außen gelb ist und innen violett. Moritz, das Schmutzkind. Eines Tages jedoch steht ein König vor der Tür. Mit goldener Krone und goldenem Gewand und blitzblank glänzenden goldenen Schuhen. Und mit einem gar nicht so goldigen Problem, ist doch sein einziges Kind, die Prinzessin Rosenblatt, von einer bösen Hexe verwunschen worden – und schläft nun und schläft. Wer jetzt an Dornröschen denkt, der denkt gut … aber liegt falsch. Sie ist längst ein Klassiker: Franz Fühmanns vielfach aufgelegte, jedoch lange nicht mehr lieferbare erstegroße Kindergeschichte mit den Illustrationen von Inge Friebel. In der es um das Springen in tiefschwarzeEierpampenpfützen geht, um Äste und Zweige, die wilde Wuschelhaare kämmen, um unangenehm kaltesBadewasser, um eine Schmutzhexe in ihrem Schmutzland – und um Herzen, die durch böse Taten dreckig werden können. Eine Geschichte, in derMoritz auf spannende Weise lernt, dass vieles besser ist, wennes sich gewaschen hat. Und dass es sehr schön sein kann, wenn man sauber ist. Allein schon, weil man dann auf einenicht mehr schlafende Prinzessin mit – natürlich! –schneeweißer Haut trifft, die sich nicht schmutzig machenwill. Was stört es da schon, wenn bald danachein König zu schnarchen beginnt.