Historiker in der DDR
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Die Geschichtswissenschaft in der DDR war staatstragend. Sie hatte die Aufgabe, dem ›realen Sozialismus‹ eine historische Legitimation zu verschaffen. Diese Aufgabe hat sie weithin ohne Widerstand übernommen und sich dabei vom Ethos der Wissenschaftlichkeit manchmal recht weit entfernt. Eine politisch korrumpierte Wissenschaft? »Das traurigste Los aber traf die Geschichtswissenschaft«, so ein vielzitiertes Urteil. Was bedeutete das für den einzelnen Historiker? Darüber geben hier fünf Historiker, jüngere und ältere, Auskunft – Historiker, die in der DDR gelebt und gearbeitet haben. Ihre Beiträge sind keine wissenschaftlichen, sondern sind persönliche Texte. Auf unterschiedliche Weise berichten sie über sich und ihre Arbeit im autoritär-sozialistischen System, über ihren beruflichen Werdegang, ihr Verhalten, ihre Belastungen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, im Gegenteil, es ist ungewöhnlich. Ihre Mitteilungen sind Lebensdokumente und Zeitzeugnisse in einem, subjektiv, aber von Menschen geschrieben, die sich als Historiker von Berufs wegen analytisch mit politischem Geschehen befassen. Sie sind kritisch zu lesen, aber sie vermitteln Erfahrungen und sie geben Einblick in ein Stück innere DDR-Geschichte.