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Heute ist oft von der Aktualität des Bildes, gar von einer visuellen Zeitenwende die Rede. In den Sozialwissenschaften herrscht dagegen vielfach noch eine Unfähigkeit - vielleicht auch ein Widerwille -, mit Bildern umzugehen. Jenseits von Bildeuphorie und Bildabwehr zielt dieses Buch auf eine Erweiterung des sozialwissenschaftlichen Sehvermögens. Beim Aufstieg des Bildes nimmt der Bildkomplex der Immaterialisierung eine herausragende Rolle ein: Bilder der Entsubstantialisierung, Auflösung und Virtualisierung, des Schwebens, Leichtwerdens und Verschwindens zirkulieren in ausgedehnten wissens- und sozio-kulturellen Feldern. Im ersten Teil des Buchs erinnert die Bildwelt des Fliegens und der Flugmaschinen an eine verborgene Geschichte von Wirklichkeitsdistanzierungen. Im zweiten Teil folgen Essays zur kunsthistorischen und künstlerischen Interpretation von Immaterialisierungsmotiven in der bildnerischen Gestaltung der Moderne. Der dritte Teil versammelt Reflexionen zu Erkenntnis und Visualität in den Sozialwissenschaften. Ein Plädoyer für das Bild als Leitbild schließt den Band ab.