Radon in der Kurortmedizin
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Radon gehört zu den bedeutendsten Heilmitteln der Kurortmedizin. Insbesondere dient es der Behandlung chronisch Kranker. Für viele rheumatische Erkrankungen ist die Radontherapie unentbehrlich. Deshalb behält auch am Ende des 20. Jahrhunderts die Radontherapie, trotz des gewaltigen technischen Fortschritts in der Medizin, ihren therapeutisch bedeutsamen Stellenwert. Bei einigen Erkrankungen sind die Patienten durch Selbsterfahrung davon überzeugt, daß nur die Radontherapie ihre Leiden lindern kann. Die Radontherapie ist eine besondere Form der „Low-Dose“-Strahlentherapie. Radon kann aber auch in seiner natürlich vorkommenden Konzentration für den Menschen schädlich sein, wenn es aus Erdspalten in Häuser eindringt. Hierbei sind es die Zerfallsprodukte des Radons - nicht aber das Radon selbst - welche beim Einatmen an der Entstehung von Lungenkarzinomen beteiligt sind, wenn Menschen über Jahrzehnte diesen Stoffen in bestimmten Konzentrationen ausgesetzt sind. „Radon ist nicht gleich Radon“. Zweimal der gleiche Begriff und doch geht es um unterschiedliche Stoffgemische. Das muß nicht nur beim Laien Verwirrung stiften. Im Zeitalter einer erhöhten Sensibilität für Radioaktivitätsrisiken kommt diesem Buch eine besondere Bedeutung zu. „Radon in der Kurortmedizin“ soll die Mißverständnisse ausräumen und wissenschaftlich fundierte Kenntnisse über den therapeutischen Nutzen und das vermeintliche Risiko durch die Radontherapie vermitteln. Es soll eine Therapieform der Naturheilkunde ins rechte Licht rücken, damit sie entgegen konkurrierender Interessen dem Patienten, der darauf einen Anspruch hat, auch in Zukunft weiterhin zukommen kann. Radontherapie ist bei der Behandlung chronisch Kranker, die lebenslang behandelt werden müssen, kostengünstiger und hat weniger Nebenwirkungen als medikamentöse Behandlungen. Hierzu haben sich kompetente Wissenschaftler und Ärzte geäußert. In mehreren kontrollierten klinischen Studien ist die Wirksamkeit des Radons überprüft worden. Dabei wurden übereinstimmende Ergebnisse erhalten. Radon hat vor allem einen therapeutischen Langzeiteffekt in der Reduzierung einer überhöhten Schmerzwahrnehmung, wenn es kurmäßig angewandt wird. Dadurch sinken der Verbrauch an Medikamenten und ebenso die Risiken durch unerwünschte Nebenwirkungen. Einige Beiträge wurden bereits im Jahr 1994 auf dem Internationalen Symposium „Radon in Health Resort Medicine“ in Lacco Ameno auf Ischia vorgetragen. Das Buch enthält deshalb englische und deutsche Texte. Um die Information einem breiten Leserkreis auch außerhalb des deutschsprachigen Raumes zukommen zu lassen, wurde die Zweisprachigkeit beibehalten und durch entsprechende deutsche und englische Zusammenfassungen ergänzt.