Arzt und Patient: die bedrohte Beziehung

Dr. med. Doris Saynisch, Arzt und Patient: Die bedrohte Beziehung. Ein ärztlicher Befund. Endlich kämpft eine Ärztin für das, was viele Patienten seit langem fordern: die Wiederentdeckung der „Sprech-Stunde“. In atemberaubendem Tempo hat sich der Gesundheitssektor seit den 50er Jahren entwickelt. Die grandiosen medizinischen Erfolge aber zeitigten ihre Folgen: Selbstherrlichkeit und kalte Künstlichkeit prägen die moderne Medizin. Auf der Strecke geblieben ist die menschliche Nähe, das Gespräch zwischen Arzt und Patient. Dr. med. Doris Saynisch, Internistin im Ruhestand, unterzieht ihren Berufsstand und die Arzt-Patienten- Beziehung einer (selbst-)kritischen Prüfung. Dabei greift sie auf eigene Erfahrungen ebenso zurück wie auf die ärztliche und gesundheitspolitische Praxis anderer Länder. Die Besinnung auf den Kontakt zwischen Arzt und Patient als Ausdruck von Menschlichkeit, von Geben und Nehmen und von ethischer Übereinstimmung - das sind die zentralen Forderungen der Autorin. Ein engagiertes, gut verständliches und durchaus polemisches Sachbuch, das seine Leser finden wird. Dr. med. Doris Saynisch, geb. 1921, Ärztin im Ruhestand, praktizierte jahrzehntelang als Internistin in Berlin und Hamburg. Seit Beginn der 80er Jahre befaßt sie sich eingehend mit strittigen Themen im Schnittfeld Medizin und Gesellschaft. Sie pflegt den intensiven Diskurs mit Fachkollegen, Philosophen und Ethikern und hat in bis dato über 100 Leserbriefen - u. a. an „Die Zeit“, „Die Welt“, die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, die „Ärztezeitung“ und die „Medical Tribune“ - zu medizin-ethischen Fragen Stellung bezogen.