Operative Führung
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Demokratisierung und Sozialisierung des Krieges in der Epoche der Amerikanischen und Französischen Revolution waren von umwälzender Bedeutung für Krieg und Kriegführung. In Carl von Clausewitz' Werk „Vom Kriege“ wird dieser Prozess in unverändert gültiger Weise reflektiert. Krieg und die klassische Trias seiner Führung - Politik, Strategie und Taktik - werden in seinem Werk in ihrem begrifflichen und sachlichen Inhalt bestimmt und in ihren gegenseitigen Beziehungen untersucht. Die Industrialisierung als der dritte große Umwälzungsprozess der Moderne konnte in Clausewitz' Theorie noch keine Berücksichtigung finden. Dieser Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Militär gleichermaßen herausfordernde Prozess bildet den Ausgangspunkt, Operative Führung begrifflich, sachlich und in ihren Beziehungen zu den anderen politisch-militärischen Führungsbegriffen zu bestimmen. Über Begriff und Inhalt Operativer Führung wird seit Jahrzehnten in der Fachliteratur gestritten. Die Intensität der Auseinandersetzung ist verständlich, ist die Definition eines Führungsbegriffes doch die Grundlage, um Aufgaben, damit Verantwortungen, Kompetenzen und nicht zuletzt Ressourcen zuzuweisen. Im Rahmen von Clausewitz' Theorie wird ein methodischer Ansatz entwickelt, der es ermöglicht, politisch- militärische Führungsbegriffe zu entwickeln. Aufgaben, Verantwortung und Kompetenzen von Politik, Strategie und Taktik werden gegeneinander abgegrenzt. Die Kritik des Forschungsstandes leitet über zur Bestimmung eines Führungsbereiches, dessen Kernaufgabe das Einrichten und Nutzen - mit einem Wort: Führen - der Infrastruktur der modernen industrialisierten Gesellschaft im Krieg ist. Die Studie greift damit weit über den engen Rahmen des bloß Militärischen hinaus. Der Einsatz militärischer Gewalt zur Erlangung politischer Zwecke ist weiterhin eine politische und gesellschaftliche Realität. Der klassische Nationalkrieg wie der Bürgerkrieg und Peace Support Operations gehören zu unserem Alltag. Wer Sicherheits- und Militärpolitik verantwortlich mitgestalten will, muss wissen, wovon er redet und wie das Instrument beschaffen ist, dessen er sich bedienen oder dessen Gebrauch er verhindern will.