Die Hitzewelle
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Während des Sommers wird die Stadt von einer ungeheuren Hitzewelle heimgesucht. Die Temperaturen steigen binnen sechs Tagen von 38° C auf schließlich über 50° C. Innerhalb der Bevölkerung macht sich Panik und Hysterie breit, eine Welle des Chaos und der unkontrollierten, zügellosen Gewalt überschwemmt das sonst so geordnete, friedliche Dasein. In düsteren Bildern beschreibt der Autor die sich in Auflösung befindende Gesellschaft aus verschiedenen Blickwinkeln von Bewohnern eines Mietshauses. Da ist der Fabrikdirektor Rúbem Carmesim, der sich der immer stärker werdenden Streikbereitschaft seiner unterdrückten Arbeiter gegenübersieht, sein Sohn Paulo, der seinen Vater haßt und doch keinen Weg findet, ein unabhängiges Leben zu führen. Da sind die Geschwister Daniel und Daniela, die sich mehr als nur verwandtschaftlich zueinander hingezogen fühlen, ein alternder Theaterschauspieler am Ende und ein junger Fernsehstar am Beginn der Karriere. Da sind ein junger Soziologe, Meister des Selbstbetruges, ein Arzt, mit mehr Verständnis für seine Patienten als für die Familie, und ein allgegenwärtiger Opportunist mit ehrgeizigen Zielen. Und da ist Eudoro Esteves Cabral, ein Lehrer Ende 50, geplagt von Halluzinationen, für den sich mit jedem Tag steigender Temperatur Phantasie und Wirklichkeit albtraumhaft vermischen. Bis am siebten Tag der Regen einsetzt.