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Zwischen Neoklassik und Historismus

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Es ist erstaunlich, wie wenig die methodologische Dimension von Schumpeters Werk im Rahmen der aktuellen „Schumpeter-Renaissance“ beachtet wird. Erstaunlich ist diese Tatsache nicht nur, weil Schumpeters methodologisches Werk schon für sich gesehen eine eigenständige Leistung von hohem Rang darstellt, sondern vor allem, weil sein ökonomisches Werk nur in Kenntnis des methodologischen Hintergrundes in seiner ganzen Dimension zu verstehen ist. Kesting versucht daher, über die Herstellung eines methodologischen Gesamtüberblicks einen neuen Zugang zum Werk Schumpeters zu gewinnen. Er zeigt, dass sich durch das Schumpetersche Werk trotz seiner einheitlichen Fragestellung ein methodologischer Bruch zieht: Während der frühe Schumpeter in seinem Forschungsprogramm der „theoretischen Nationalökonomie“ noch wesentlich von neoklassischen Prinzipien geleitet ist, nähert sich der späte Schumpeter mit seinem Forschungsprogramm der „Sozialökonomik“ sehr stark der Position des deutschen Neohistorismus an, allerdings ohne seine neoklassische Grundanschauungen aufgeben zu wollen. Deutlich wird in diesem Band, wie sich der Wechsel von Schumpeters Forschungsprogramm auf dessen Analyse der ökonomischen Dynamik auswirkt. Darüber hinaus lässt er eine ganz unbekannte Seite Schumpeters lebendig werden: Schumpeter als Wissenschaftstheoretiker ersten Ranges.

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1997

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