Populationsgenetik der Blutgruppensysteme des Menschen
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In diesem Buch wird anhand zahlreicher Abbildungen und Tabellen die populationsgenetische Bedeutung der vielen erblich bedingten Merkmalssysteme des menschlichen Blutes ausführlich dargestellt und erörtert. Nach einem kurzen Abriß der Forschungsgeschichte sowie der für den Nachweis und die populationsgenetische Evaluation dieser Merkmalssysteme relevanten experimentellen und statistischen Methoden wird -- basierend auf der umfangreichen internationalen Fachliteratur sowie auf eigenen Untersuchungen -- zunächst eingehend die geographische Variabilität der Allel- bzw. Haplotypfrequenzen der erythrozytären Polymorphismen, der Serumproteinpolymorphismen sowie der Enzympolymorphismen abgehandelt, wobei auch die bisher erst wenig untersuchten polymorphen Serumprotein- und Enzympolymorphismen berücksichtigt werden. Es schließen sich Ausführungen über die Populationsgenetik des G-6-PD-Systems, der Hämoglobin-Varianten, der Thalassämien und des HLA-Polymorphismus an. Dabei wird auch auf die evolutionsbiologisch wichtige Frage eingegangen, inwieweit es sich bei allen diesen polymorphen Systemen des Blutes um spezifisch menschliche handelt oder ob sie bereits bei den non-humanen Primaten vorhanden sind, insbesondere bei den asiatischen und vor allem bei den afrikanischen Menschenaffen. In einem eigenen Kapitel werden die Zusammenhänge zwischen Blutgruppen und Krankheiten dargestellt. Anhand zahlreicher Beispiele wird in einem weiteren Kapitel sehr ausführlich auch gezeigt, welche Rolle die erblichen Blutgruppensysteme für bevölkerungshistorische Untersuchungen spielen. Das Buch schließt mit einem Kapitel über die nuklearen und mitochondrialen DNA-Polymorphismen, denen eine zunehmende Bedeutung auch für die Populationsgenetik des Menschen zukommt.