Vom Schwarzmarkt nach St. Nikolai
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Erich Loest, geb. 1926 in Mittweida/Sachsen, leistete 1944/45 Kriegsdienst, 1947–1950 war er Volontär und Redakteur bei der Leipziger Volkszeitung, ab 1950 freischaffender Schriftsteller. Sein Debüt »Jungen die übrig blieben« erschien im selben Jahr. Nach den Ereignissen von 1953 kam er zu einer kritischen Haltung zur DDR was ihm 1957 den Ausschluss aus der SED und die Verurteilung zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus (Bautzen) wegen »konterrevolutionärer Gruppenbildung« einbrachte. Nach seiner Entlassung 1964 war er wieder als Schriftsteller tätig. 1979 trat er aus dem Schriftstellerverband aus Protest gegen Zensurmaßnahmen aus, 1981 erfolgte die Ausreise in die Bundesrepublik. Hier war er weiterhin literarisch tätig, gründete einen Verlag und engagierte sich u. a. 1994–1997 als Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller. Nach der Wende 1989/90 erfolgte seine juristische Rehabilitierung. Loest bekam unter anderem den Hans-Fallada-Preis, den Marburger Literaturpreis, zweimal den Jakob-Kaiser-Preis, 2009 den Deutschen Nationalpreis sowie den Kulturgroschen 2010 des Deutschen Kulturrates zuerkannt, einige seiner Bücher wurden verfilmt. Loest lebt in Leipzig, wo er 1996 Ehrenbürger wurde.