Vom Staatsfeind zum Stadthistoriker
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Wir wird einer vom begeisterten Hitlerjungen zum kommunistischen Spitzenfunktionär? Wie lebte man in der Adenauer-Ära als illegaler Kommunist? Warum löst sich jemand von der kommunistischen Partei und wird Sozialdemokrat? Den Stadhistoriker Ernst Schmidt kennen viele Menschen auch außerhalb Essens. Seinen außergewöhnlichen Lebenslauf kennen nur wenige. Ernst Schmidts Lebensgeschichte spiegelt die deutsche Geschichte in diesem Jahrhundert wieder, obgleich sein Leben alles andere als „normal“ verlaufen ist. Ernst Schmidt folgte als Hitlerjunge und Soldat der nationalsozialistischen Propaganda, war nach dem Krieg Funktionär der KPD und setzte dieses Engagement auch nach dem KPD-Verbot in der Illegalität fort; dafür mußte Ernst Schmidt in der Adenauer-Ära zweimal ins Gefängnis. Nach der Neugründung der kommunistischen Partei als DKP distanzierte er sich zunehmend von seinen Genossen, bis er Anfang der achtziger Jahre einen endgültigen Bruch vollzog. Mittlerweile ist er bekannter und anerkannter Stadthistorkier. Er war am Aufbau der ALTEN SYNAGOGE in Essen als Mahn- und Gedenkstätte beteiligt, sein Archiv bietet allen Interessierten eine große Menge an Material zur Essener Geschichte. Vor allem aber ist Ernst Schmidt unermüdlicher Mahner: In seinen Vorträgen, Stadtführungen, Büchern und Artikeln erinnert er an die Unmenschlichkeit des nationalsozialistischen Regimes, damit sich derlei nie wiederholt.