Sieben Jahre auf Sylt

„Ein Mann ohne Tagebuch ist, was ein Weib ohne Spiegel.“ Dieser Lebensweisheit von Gottfried Keller ist der berühmte Sylter Heimatforscher Christian Peter Hansen (1803-1879) in langenJahren seines Lebens gefolgt: „Ich schreibe zunächst für mich selbst, um den sich drängenden Gedanken Gestalt und Ordnung zu geben, um der quälenden Zweifel und Sorgen los zu werden, um dem armen Herzen Luft zu machen.“ Seine hier zum ersten Mal herausgegebenen Sylter Tagebücher aus den Jahren 1865-1871 belegen dies. Es war eine Zeit des Umbruchs in Schleswig-Holstein. Die dänische Ära war vorüber. Nur kurz dauerte die gemeinschaftliche Herrschaft von Preußen und Österreich. Dann wurde das Land zwischen Nord- und Ostsee eine preußische Provinz. Hansen schreibt von Leben und Tod, Freud und Leid, Mühe und Arbeit, Frieden und Unfrieden, Mensch und Tier, Land und Meer. Berichte über Sylt im Altonaer Mercur aus den Jahren 1865-1868 ergänzen die Tagebücher. Ausführliche Erläuterungen erleichtern das Verständnis. So entsteht ein Beitrag zur Kulturgeschichte von Sylt, Nordfriesland, Schle swig-Holstein und Deutschland aus einer Zeit, die erst 130 Jahre zurückliegt und uns doch so fern ist.