Sich-Bewegen - wie Neues entsteht
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Aus der Praxis des Sich-Bewegens und des Bewegungslernens sind Phänomene bekannt, die als „Durchbruch“ oder „Aha-Erlebnis“ bezeichnet werden. Sie weisen in ihrer Entwicklung diskrete Sprünge auf und sind dabei nicht kausal auf äußere Einflüsse zurückführbar. Dafür steht der Begriff der Emergenz: Emergenz ist Prozess und Resultat des Hervorbringens einer neuen Qualität. Die wesentlichen Eigenschaften im Nachzustand eines Systems sind im Vorzustand nicht enthalten. Die genannten Phänomene und deren Erklärungsversuche auf der Grundlage von Emergenztheorien waren Thema des hier dokumentierten Workshops in Bremen. Als Einführung in das Thema werden in diesem Band zunächst die zentralen Kategorien von Emergenztheorien (Komplexität, Dynamik, „Rand des Chaos“) in Form von Thesen aus verschiedenen wissenschaftstheoretischen Sichtweisen erörtert. Es folgen dann Beiträge, die das Emergenz-Konzept in vorhandenen theoretischen Ansätzen zur Erklärung und/oder Beschreibung des Sich-Bewegens und Bewegungslernens nachzeichnen und z. T. experimentell prüfen (Stefan Vogt, Karl-Heinz Leist, Wolfgang Schöllhorn, Lutz Müller, Monika Fikus, Thomas Schinauer). Beiträge, die Emergenzphänomene im Feld sportlicher Praxis beschreiben und erklären bzw. Sportpraxis vor dem Hintergrund von Emergenztheorien deuten (Hans-Gerd Artus, Oda Dombrowski, Hans-Georg Scherer, Klaus Miedzinski), beschließen den Band.