Asset-Liability-Management von Lebensversicherungsunternehmen
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In Lebensversicherungsunternehmen werden die Zahlungsströme und Bestände des Vermögens und der Verbindlichkeiten üblicherweise im Rahmen einer kurz- und mittelfristigen Finanzplanung sowie zur Steuerung der Bilanzstruktur aufeinander abgestimmt. Eine weitergehende Abstimmung insbesondere auf Basis eines zur externen Rechnung alternativen Bewertungsansatzes ist bislang nur in Ansätzen vorhanden. Die vorliegende Arbeit bietet einen marktwertorientierten Steuerungsansatz, der auf Basis einer finanzwirtschaftlichen Sichtweise entwickelt wird. Dabei wird das Zinsrisiko als wesentliches Risiko im Lebensversicherungsunternehmen in den Vordergrund der Betrachtungen gestellt. Ausgehend von einem entscheidungstheoretischen Steuerungsprinzip, nach dem das Zinsrisiko minimal ist, wenn die Vermögensgegenstände und die Verbindlichkeiten perfekt positiv miteinander korreliert sind, werden die Zahlungsströme einzelner Versicherungsprodukte betrachtet. Hieran knüpft cash flow matching an, das als Strategie zur Abstimmung sämtlicher Zahlungsströme im Rahmen einer vollständigen Finanzplanung dient. Nachdem der marktwertorientierte Bewertungsansatz aus einer vergleichenden Betrachtung als geeignete Steuerungsgrundlage herausgestellt werden kann, erfolgt die Übertragung des bei festverzinslichen Wertpapieren bekannten Durationskonzeptes auf konkrete Lebensversicherungsprodukte. Die hier gewählte Definition stellt sich als geeigneter und einheitlicher Ansatz zur Messung der Zinsreagibilität des Vermögens und der Verbindlichkeiten heraus. Mit der hierauf aufbauenden Strategie des duration matching kann das Zinsrisiko im Lebensversicherungsunternehmen zuverlässig gesteuert werden.