Die Funktion der Dialogstruktur in Epiktets Diatriben
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Es ist ein Charakteristikum der hellenistisch-kaiserzeitlichen Lebensphilosophie, dass sie der ethischen Ausbildung des Menschen für die Lebenspraxis zentrale Bedeutung zuweist. Philosophie wird praxisbezogen und genießt den Stellenwert einer Lebenskunst (ars vitae). Dies gilt in besonderem Maße auch für Epiktet (ca. 50-135 n. Chr.), der in den Lehrgesprächen (Diatriben) seinen Schülern Hilfen zur Bewältigung des täglichen Lebens an die Hand gibt. Die vorliegende Monografie untersucht anhand einer eingehenden Analyse der vielschichtigen Dialogstruktur von Epiktets Lehrgesprächen die von Epiktet angewandten Mittel der Willenserziehung und kommt u. a. zu dem überraschenden Ergebnis, dass Epiktet bereits Methoden wählt, die auch in der modernen Psychologie Verwendung finden. Die Bedeutung dieses Werkes liegt – abgesehen vom unmittelbaren Gewinn für das Verständnis Epiktets – darin, dass wichtige Einsichten im Bereich der Pädagogik gewonnen werden, und zwar sowohl in systematischer als auch in historischer Hinsicht.