Briefe
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In der Wiener Moderne gehört Richard Beer-Hofmann zu den glanzvollsten Briefschreibern. Da aber die Korrespondenzen mit Hofmannsthal und Schnitzler in Buchform vorliegen und einige weitere Briefwechsel lediglich in Auszügen publiziert wurden, konnte man bisher keinen umfassenden Eindruck davon gewinnen. Das jetzt erstmals geschlossen aus allen verfügbaren Handschriften edierte Briefwerk ergibt ein eindringliches Lebensbild, das bislang nur in Konturen bekannt war. In der schriftstellerisch produktivsten Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg begegnet der Dichter im Gepräch mit zahlreichen, meist jüdischen Zeitgenossen. Die höchst ergreifenden Briefe der Jahre 1939 und 1940, die allein ein Drittel des Bandes ausmachen, dokumentieren sodann im Detail den beschwerlichen und tragischen Weg in die Emigration. Die Zeugnisse aus den letzten Jahren im New Yorker Exil zeigen schleißlich einen alten, entwurzelten Mann, der aber bis zuletzt durch Vorträge und Publikatioinen in Emigrantenkreisen präsent blieb.