Anton Mathias Sprickmann als Dramatiker
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Der 1749 in Münster geborene Sturm-und-Drang-Schriftsteller Anton Mathias Sprickmann ist heute so gut wie vergessen. Zu Unrecht – denn dem Juristen, Hochschullehrer und Mitarbeiter des kurfürstlichen Ministers Franz von Fürstenberg gelang es als erstem, in der musenfeindlichen Stadt eine literarische Kultur zu etablieren: Die Anfänge des münsterschen Theaters sind untrennbar mit seinem Namen verbunden. Britta Domke stellt Sprickmanns Entwicklung vom theaterbegeisterten Jugendlichen bis zum gereiften Dramatiker dar, dessen spätere Werke sich durchaus mit denen bedeutenderer Schriftsteller des Sturm und Drang messen können. Die Theatergeschichte Münsters kommt dabei ebenso zur Sprache wie Sprickmanns Beeinflussung durch Dichterkollegen wie Lessing, Klopstock, Lenz, Bürger und Goethe. Dem biographischen Teil folgt eine Analyse der Theatertexte Sprickmanns. Unter den acht erhaltenen Stücken finden sich so unterschiedliche Formen wie rührendes Lustspiel, allegorisches Bühnenweihspiel, Singspiel, Monodrama und bürgerliches Trauerspiel. Bei aller Experimentierfreude in der Form läßt sich doch ein Thema immer wieder in den Dramen erkennen: die Qual der verhinderten Liebe – ein Leitmotiv auch im Leben des leidenschaftlichen Sprickmann.