Religion und Gesellschaft in Europa
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Durch den Übergang von einer sakralen zu einer säkularisierten Gesellschaft waren die Beziehungen zwischen Religion und Gesellschaft in den letzten beiden Jahrhunderten radikalen Veränderungen unterworfen. Weit davon entfernt, zum Randphänomen zu werden, spielte die Religion in den ideologischen und politischen Kontroversen des 19. und 20. Jahrhunderts vom dörflichen Streit über das Glockengeläut bis zu Verhandlungen mit dem Vatikan auf höchster Ebene eine zentrale Rolle. René Rémond, einer der führenden Historiker Frankreichs, betrachtet in dieser brillanten Studie den gesamten europäischen Kontinent aus der Perspektive der longue durée, der langen Dauer. Auf diese Weise deckt er unvermutete Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Ländern auf. Trotz aller Unterschiede der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung lassen sich einheitliche Phasen der Säkularisierung beschreiben, die katholische und protestantische ebenso wie orthodoxe Länder – freilich nicht gleichzeitig – durchlaufen haben.