Der Weißwal
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Waren Weißwale früher allenfalls Gegenstand morphologisch-anatomischer Studien, so rückten später, als es mit z. T. erheblichem technischen Aufwand gelang, Wale zu 'Zootieren' zu machen, Untersuchungen über ihre Lebenserscheinungen, über ihr Verhalten und ihr Lernvermögen in den Vordergrund. Daß neben der Entdeckung erstaunlicher Fähigkeiten und Tatsachen, welche die antiken Überlieferungen von vertrauensvoll-freundlichen Mensch-Wal-Beziehungen nicht als Fabeln abwerten, auch einige allzu phantastische Spekulationen über Sprache und Intelligenz unserer 'Brüder im Meer' üblich wurden, konnte bei dem plötzlichen Meinungsumschwung zum Thema Wale nicht ausbleiben. Um so wichtiger erscheint die vorliegende Monographie, die auf vielen Freilandbeobachtungen, gründlicher Literaturkenntnis und langjähriger tiergärtnerischer Praxis in Walarien und Delphinarien fußt. Während der Beluga in unseren Gewässern höchstens als Irrgast auftritt, spielte er - zirkumpolar verbreitet - bei den Völkern des Nordens eine wichtige Rolle und gehört darüber hinaus mit seinem strahlendweißen Exterieur zu einer der eindrucksvollsten Erscheinungen des Tierreichs überhaupt. Dank seines küstennahen Vorkommens und seiner zunehmend erprobten Haltbarkeit in Menschenobhut ist er zudem eine besonders gründlich untersuchte und wohlerforschte Cetaceen-Art geworden.