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Heinz Bienefeld

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Die Nachrufe nannten ihn einen „Architekten der Stille“ und „Baumeister der Bescheidenheit“. Als der Bund Deutscher Architekten ihm posthum seinen großen BDA-Preis verlieh, bezeichnete ihn der Architekturkritiker Manfred Sack als einen „außerordentlichen, eigenwilligen, selbstbewußten, aufrechten, seine Überzeugung niemals verratenden, gestaltungsbesessenen, unaufhörlich nach der wirklichen Schönheit suchenden Architekten“. Der aus einer Handwerkerfamilie stammende Heinz Bienefeld (1926-1995) war ein Schüler Dominikus Böhms. Mit beeindruckender Konsequenz ging er seinen eigenen Weg, der sich einer Einordnung in die Zeitströmungen entzieht. Trotz starker Bezüge zur Antike verfiel er weder der Geschwätzigkeit der Postmoderne noch den Verlockungen eines antimodernen Traditionalismus. Seine meisterhaft detaillierten Wohnhäuser und Kirchen, die lange nur für Kenner ein Begriff waren, können als gebaute Architekturmanifeste gelesen werden, an denen nicht nur die Grundrisse, sondern noch das sprödeste, jedoch akribisch durchgebildete Detail etwas mitzuteilen haben - über Form und Stoff, über das Wesen des benutzten Materials, über Oberflächen und Tektonik, über das Zusammenfügen der Teile und den Zusammenhang mit dem Ganzen. Heute gibt es keinen Zweifel mehr, daß der im Rheinland wirkende Architekt, den Zeitgenossen als „deutschen Carlo Scarpa“ titulierten, einer der überragenden Baukünstler unseres Jahrhunderts war.

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1999

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