Heilen ohne Grenzen
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Ist “Fernheilen” möglich? 18 Prozent der Bevölkerung sind davon überzeugt. Allein im deutschsprachigen Raum behandeln, nach Expertenschätzungen, über zwei Drittel der rund 10.000 Geistheiler und Heilgruppen auf diese mysteriöse Weise; Abermillionen von Patienten lassen sich auf sie ein, und viele schwören darauf. Das “Fernbehandeln”, die angebliche Übertragung von “Heilenergien” über beliebige Entfernungen hinweg, zählt zu den rätselhaftesten Formen Geistigen Heilens. Was Heiler im persönlichen Kontakt mit Hilfesuchenden bisweilen zustandebringen, wird von Kritikern gewöhnlich auf die Glaubensbereitschaft der Behandelten (“Placebo-Effekt”) und Suggestionen zurückgeführt. Aber wie soll Geistheilung gelingen, wenn ein Kranker von seinem Therapeuten Hunderte von Kilometern entfernt ist, ihm vielleicht niemals begegnete - und womöglich nicht einmal weiß, dass auf Distanz mit ihm gearbeitet wird? Wie sollen übermittelte “Heilkräfte” zielgenau, selbst zu anderen Kontinenten hin, einen bestimmten Empfänger erreichen können, ohne sich dabei im geringsten abzuschwächen? Um solche “Fernbehandlungen” durchzuführen, genügen den meisten Heilern Name und Adresse eines Patienten, ein Foto oder irgendein persönlicher Gegenstand von ihm. Der “Fernheil-Test” hat die Probe aufs Exempel gemacht: mit der bislang aufwendigsten wissenschaftlichen Studie, die zumindest in Europa diesem Phänomen gewidmet worden ist. Unter der Kontrolle eines achtköpfigen Medizinerteams versuchten 50 Fernheiler (aus sechs europäischen Ländern) fünf Monate lang 60 Schwerkranken zu helfen, die aus schulmedizinischer Sicht „austherapiert“ sind; diese brachten 142 Diagnosen mit, ihre durchschnittliche Leidenszeit betrug 8,5 Jahre. (60 weitere Patienten bildeten die Kontrollgruppe.) Wissenschaftler mehrerer Universitäten wirkten daran beratend, begleitend und auswertend mit. Zu der von der Europäischen Kommission geförderten Europäischen Fernheilstudie EUHEALS (2001-2004), für die Wiesendanger 500 Heiler aus 21 Ländern rekrutierte und betreut, gab die Studie, die in diesem Buch vorgestellt wird, einen wesentlichen Anstoß.