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Die „Hallstein-Doktrin“ war über Jahre ein umstrittenes außenpolitisches Thema zwischen den beiden deutschen Staaten, jedoch fand sie in der Literatur kaum Beachtung. Der Autor, ehemaliger Botschafter im Bonner Auswärtigen Dienst, beleuchtet erstmals die Entstehungsgeschichte der Doktrin anhand von Akten beider Außenministerien. Besonders die Bonner Botschafterkonferenz Ende 1955, auf der die Konsequenzen aus Adenauers Moskaureise diskutiert wurden, ist zentral. Der Kanzler hatte dem Nebeneinander zweier deutscher Botschaften in Moskau zugestimmt, was mit dem „Alleinvertretungsrecht“ der Bundesrepublik in Einklang gebracht werden musste. Zunächst ging es Bonn nur darum, die diplomatische Anerkennung der DDR zu verhindern, was sich zu einem weltweiten Kampf gegen jede „Aufwertung“ der DDR entwickelte. Beide Seiten investierten immense Ressourcen, um sich gegenseitig als das „bessere Deutschland“ zu legitimieren, was zu bizarren Situationen führte. Kilian beschreibt lebhaft die Herausforderungen der deutschen Auslandsvertretungen im Kontext der Hallstein-Doktrin und beleuchtet auch die Entwicklung der Ost/West-Politik bis zum gemeinsamen Eintritt in die UNO 1973. Schließlich stellt der Autor die Frage nach den langfristigen Auswirkungen der Hallstein-Ära auf das heutige Verhältnis zwischen den alten und neuen Bundesländern.
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Die Hallstein-Doktrin, Werner Kilian
- Language
- Released
- 2001
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