Die Leistung der Sprachlaute
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Der Zusammenhang von Laut und Bedeutung wird seitens der Linguistik ungern behandelt; namhafte Gelehrte leugnen sogar jeden Zusammenhang und bezeichnen mit Ferdinand de Saussure die Sprache als willkürlich. Dieser Ansicht tritt Günther Debon entgegen. Er meint, dass bestimmte Konsonanten und Vokale mehr als andere geeignet sind, neben der reinen Schallnachahmung auch eine Form, eine Bewegung, einen Helligkeitsgrad oder eine Empfindung wiederzugeben, und zwar durch die Stellung bzw. die Bewegung der Sprechwerkzeuge. Wörter, die mindestens einen solchen Laut mit Klangwert besitzen, nennt der Verfasser Klangwörter. Sie haben eine gute Chance zum Überleben. Zwei Kategorien von Klangwörtern werden erstmals unterschieden: die imitativen, das Objekt nachahmenden, und die affektiven, bei denen die gefühlsbedingte Mundgebärde des sprechenden Subjekts den Laut bildet. Mit dieser Zweiteilung erhält die künftige Forschung eine brauchbare Grundlage. Es wird aufgezeigt, dass nicht nur innerhalb der indogermanischen Sprachfamilie, sondern auch in ganz andersgearteten Sprachen wie dem Chinesischen oder dem Mandschu der Klangwert eines Lautes ähnlich empfunden wird. Ein reiches Belegmaterial unterstützt die vorgetragenen Thesen.