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Im März 2000 startete in Deutschland die erste Staffel des kontrovers diskutierten Fernsehereignisses Big Brother auf RTL II, an die sich bislang zwei weitere Staffeln angeschlossen haben. Das Format steht für ein neues Konzept der Darstellung des Privaten, Intimen und Alltäglichen. Nie zuvor fand in der deutschen Fernsehgeschichte eine Sendung eine derart breite öffentliche Resonanz. Den Produzenten, Programmverantwortlichen und -vermarktern ist es gelungen, die Sendung und die damit zusammenhängenden Hintergrundberichte über die Kandidaten und ihr soziales Umfeld als Thema in nahezu allen Printmedien und verschiedenen Fernsehsendungen sowie auf zahlreichen Internetseiten zu plazieren, um auf diese Weise Anschlussdiskurse zu initiieren. Die gesellschaftliche Debatte zu Big Brother wird daher aus interdisziplinärer Perspektive unter Beteiligung von Politikwissenschaftlern, Sozialwissenschaftlern, Juristen, Kommunikationswissenschaftlern und Theologen erörtert. Beginnend mit einer Einordnung des Sendekonzepts Big Brother in den Kontext der bundesdeutschen Medienlandschaft werden Einschätzungen und Perspektiven zum Phänomen der zunehmenden Inszenierungen des Privaten formuliert. Zusätzlich werden medienethischen Fragen aufgeworfen, wobei sowohl grundsätzliche Aspekte der Überwachung und Menschenwürde problematisiert werden als auch konkret über die Möglichkeiten der Programmaufsicht durch die Landesmedienanstalten berichtet wird. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit den Komplex Inszenierungen und Selbstinszenierungen, in dem die Selbstdarstellungsstrategien der Kandidaten während der ersten beiden Staffeln sowie Politikerauftritte während der ersten beiden Big Brother-Staffeln thematisiert werden. Abschließend werden umfangreiche quantitative und qualitative Daten zum das Rezeptionsverhalten von Kindern und Jugendlichen präsentiert und die gesellschaftliche Rolle des größten Fernsehereignis des Jahres 2000 problematisiert.
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Das Private in der öffentlichen Kommunikation, Martin K. W. Schweer
- Language
- Released
- 2002
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- Title
- Das Private in der öffentlichen Kommunikation
- Language
- German
- Authors
- Martin K. W. Schweer
- Publisher
- von Halem
- Publisher
- 2002
- ISBN10
- 3931606449
- ISBN13
- 9783931606442
- Category
- Other textbooks
- Description
- Im März 2000 startete in Deutschland die erste Staffel des kontrovers diskutierten Fernsehereignisses Big Brother auf RTL II, an die sich bislang zwei weitere Staffeln angeschlossen haben. Das Format steht für ein neues Konzept der Darstellung des Privaten, Intimen und Alltäglichen. Nie zuvor fand in der deutschen Fernsehgeschichte eine Sendung eine derart breite öffentliche Resonanz. Den Produzenten, Programmverantwortlichen und -vermarktern ist es gelungen, die Sendung und die damit zusammenhängenden Hintergrundberichte über die Kandidaten und ihr soziales Umfeld als Thema in nahezu allen Printmedien und verschiedenen Fernsehsendungen sowie auf zahlreichen Internetseiten zu plazieren, um auf diese Weise Anschlussdiskurse zu initiieren. Die gesellschaftliche Debatte zu Big Brother wird daher aus interdisziplinärer Perspektive unter Beteiligung von Politikwissenschaftlern, Sozialwissenschaftlern, Juristen, Kommunikationswissenschaftlern und Theologen erörtert. Beginnend mit einer Einordnung des Sendekonzepts Big Brother in den Kontext der bundesdeutschen Medienlandschaft werden Einschätzungen und Perspektiven zum Phänomen der zunehmenden Inszenierungen des Privaten formuliert. Zusätzlich werden medienethischen Fragen aufgeworfen, wobei sowohl grundsätzliche Aspekte der Überwachung und Menschenwürde problematisiert werden als auch konkret über die Möglichkeiten der Programmaufsicht durch die Landesmedienanstalten berichtet wird. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit den Komplex Inszenierungen und Selbstinszenierungen, in dem die Selbstdarstellungsstrategien der Kandidaten während der ersten beiden Staffeln sowie Politikerauftritte während der ersten beiden Big Brother-Staffeln thematisiert werden. Abschließend werden umfangreiche quantitative und qualitative Daten zum das Rezeptionsverhalten von Kindern und Jugendlichen präsentiert und die gesellschaftliche Rolle des größten Fernsehereignis des Jahres 2000 problematisiert.