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In den 80er Jahren konstatierten die Forscher der Men's Studies eine Krise der Männlichkeit, bedingt durch technische Innovationen, Bürokratisierung und die zunehmende Arbeitsaufnahme von Frauen. Diese Veränderungen führten zu einem neuen Verständnis der Geschlechterrollen und verunsicherten traditionelle Männlichkeitskonzepte, was sich auch im Hollywoodkino widerspiegelte. Ein neues Vaterbild trat auf: Statt autoritärer Familienoberhäupter wurden emotionale und liebevolle Väter auf die Leinwand gebracht. Die Popularität dieser Vaterfilme in den 80ern verdeutlichte den Erfolg dieses neuen Vatertypus. In den 90er Jahren zeigten sich jedoch neue Tendenzen, die das Vaterbild in den Kontext von Klassenzugehörigkeit, ethnischen und sexuellen Kategorien einbetteten. Besonders bemerkenswert ist die Einbeziehung von Körperkonzepten in die Männlichkeitsrepräsentation, die es ermöglicht, transvestitische Väter oder schwangere Männer darzustellen. Diese Entwicklung stellt das klassische Virilitätsideal des Hollywoodkinos in Frage. Elisabeth Gotto verdeutlicht durch den Vergleich der Vaterrepräsentationen der beiden Jahrzehnte, dass kulturelle Normen einem ständigen Wandel unterliegen. Ihr Ansatz zeigt, dass die filmische Konstruktion von Männlichkeit und die mediale Vorstellung der väterlichen Rolle als dynamische Prozesse zu verstehen sind, die durch verschiedene soziokulturelle Komponenten beeinflusst werden. Gotto, Jahrgang 1976, ist
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Vaterfiktionen, Elisabeth Gotto
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- Released
- 2001
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