Bayern im Bund

Der zweite Band der siebenbändigen Reihe zur Gesellschaftsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland am Beispiel Bayerns beleuchtet die Entwicklung ausgewählter Segmente der bayerischen Gesellschaft zwischen Katastrophe, Boom und Wirtschaftskrise. Er untersucht die Rolle von Unternehmern im Strukturwandel, der Bayern zunehmend zum Industrieland machte, und die Reaktionen des Handwerks auf die damit verbundenen Chancen und Risiken. Zudem wird der Frage nachgegangen, warum es nicht zur gefürchteten „Panik im Mittelstand“ kam und wie Arbeiterbauern zwischen Tradition und Moderne navigierten. Veränderungen in Familienbeziehungen und Geschlechterverhältnissen sowie der Umgang mit sozialen Problemen, Randgruppen und Subkulturen im Schatten des Wirtschaftswunders werden ebenfalls thematisiert. Fünf Studien bieten einen facettenreichen Einblick in die lange vernachlässigte westdeutsche Gesellschaftsgeschichte. Die Beiträge vermitteln nicht nur einen Rückblick auf die Frühphase der Bundesrepublik, sondern zeigen auch, dass viele aktuelle Probleme und Lösungsansätze nicht neu sind. Die Relevanz der Themen und die Qualität der Analysen machen diesen Sammelband zu einem wichtigen Werk für die zeitgeschichtliche Forschung und darüber hinaus.