Benjamin heute
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Benjamins Gegenwartspotenzial entfaltet sich nicht zuletzt im literarisch-kritischen Diskurs über das Verhältnis zwischen moderner europäischer Metropole und (post-)kolonialen Räumen. Unter diesem Gesichtspunkt behandelt Goebels Studie drei eng verbundene Aspekte, nämlich die Rezeption Benjamins in gegenwärtigen Theorien zur Postkolonialität, die Thematisierung der 'Fremde' bzw. der Kolonialproblematik in Benjamins eignen Texten, und schließlich die Übertragung der benjaminschen Figur des Flaneurs von der europäischen Metropole in einen Kulturraum - Japan -, der durch die Spannung zwischen Eurozentrismus und indigener Authentizitätsbehauptung, westlicher Kulturhegemonie und internationaler Postmoderne demarkiert ist. So erscheint Benjamin im faszinierenden Licht gegenwärtiger Debatten zur Überschneidung von Literatur und Ethnologie, zur Selbstrepräsentation der globalen Großstadt und zur Theorie der interkulturellen Übersetzung. Vorwort Einleitung 1. Benjamin und postkoloniale Theorie: Homi K. Bhabha und Rey Chow 2. Paris, die Hauptstadt der Moderne: Walter Benjamin und Franz Kafka 3. Fremde in der > Einbahnstraße<: Kulturelles Zitat und ethnographische Authentizität 4. Japan-Flanerie und Ästhetizismus: Pierre Loti und Lafcadio Hearn 5. Flanerie und Kultur-Kolonialismus: Bernhard Kellermann und Julius Dittmar 6. Postmoderne Flanerie und das Reich der Zeichen: Roland Barthes, Donald Richie und Stephan Wackwitz Schlussbemerkung Literaturverzeichnis Register