Der fremde Sohn
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„Ich habe bis ins dritte Jahr eine und andere Reise gethan, da ich zugleich mit dreyen meiner Landes-Leute. mich bey der Stelle im Canal, so Sordels genannt wird, den 10. Martii 1724 von einem türckischen Caper muste gefangen nehmen und nach Algier schleppen lassen.“Dort wurde der junge Amrumer Seemann Hark Olufs als Sklave verkauft. Doch beim Bey von Constantine machte er schnell eine erstaunliche Karriere, wurde dessen Schatzmeister und General. Nach seiner Freilassung kehrte er im Jahr 1736 auf seine Heimatinsel zurück, wo er bis zu seinem Tod lebte. Das Buch erzählt Hark Olufs' abenteuerliche Geschichte eingebettet in die Geschichte seiner nordfriesischen Heimat, der frühneuzeitlichen Seefahrt und des türkisch beherrschten Nordafrikas. Im Aufeinanderprall der unterschiedlichen Welten und Kulturen werden die Konflikte, die sich aus seinem möglichen Übertritt zum Islam ergaben, verständlich. An der Person Hark Olufs werden die Schicksale nordfriesischer Seefahrer lebendig. Doch der Mythos ist auch kritisch zu hinterfragen. So wird aus der Geschichte dieses Seemanns zugleich eine spannende mikrohistorische Untersuchung der Prozesse individueller und kollektiver Identitätsbildung im 18. Jahrhundert.