Goethes Lehr- und Wanderjahre
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Vor dem Hintergrund zeitgenössischer Ansätze wie dem New Historicism und den Foucaultschen Gesellschaftsanalysen wird der Umbruch zur Moderne, den die beiden Romane Goethes reflektieren, auf diversen diskursiven Ebenen nachgezeichnet - im Bereich der Kunst, der Medizin, der Ökonomie, der Arbeitsorganisation, der Zeiterfahrung etc. Goethes Romane führen Verschiebungen innerhalb leitender kultureller Paradigmen vor Augen. Kultureller Wandel wird damit als Neuordnung von Diskursen beschreibbar. So lassen die Romane die Aufhebung des Geniediskurses und seine Integration in die Medizin kenntlich werden, ebenso die Überführung eines emphatischen Liebesdiskurses in einen der Nützlichkeit und Funktionalität. Diese epochalen Verschiebungen werden lediglich faßbar, wenn auch außerliterarische Themenkreise berücksichtigt werden, die das kulturgeschichtliche Potential der beiden Werke freilegen.