Sturm über Europa
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Die Kimbern und Teutonen waren um 120 vor unserer Zeitrechnung die ersten Germanen, die ihre nordische Heimat verließen und sich in Richtung Süden aufmachten. In den nachfolgenden Jahrhunderten kam es zu immer mächtigeren Wanderungsbewegungen germanischer Stämme, die das Gesicht Europas nachhaltig veränderten. Im 5. Jahrhundert wurde das Römische Reich von Goten, Franken und Vandalen, denen die Hunnen im Nacken saßen, zum Einsturz gebracht. Europa erhielt ein germanisches Gepräge: Unter dem Ostgoten Theoderich erlebte Rom eine neue kulturelle Blüte, in Spanien herrschten die Westgoten, selbst in Nordafrika errichtete mit den Vandalen ein germanischer Stamm seine Herrschaft. Und die Krönung des Frankenkönigs Karl (der Große) zum römischen Kaiser im Jahr 800 gilt bis heute als die Geburtsstunde des modernen Europas. Peter Arens, Leiter der ZDF-Redaktion für Geschichte und Gesellschaft, hat mit Sturm über Europa ein flüssig geschriebenes Buch über die germanische Völkerwanderung vorgelegt. Eine Epoche, über die -- gemessen an ihrer Bedeutung -- auch ansonsten historisch Interessierte oft überraschend, ja erschreckend wenig wissen. Das Buch ist auf der Grundlage des parallel zu seinem Erscheinen angelaufenen und mit vielen Action-Szenen aufwändig produzierten gleichnamigen Fernsehvierteilers von Christian Feyerabend und Christian Twente entstanden, für den Peter Arens redaktionell verantwortlich zeichnet. Er konnte sich deshalb auf profunde und wissenschaftlich gut abgesicherte Recherchen stützen. Diese freilich wollen literarisch erst einmal bezwungen sein -- ein Verdienst, das sich der Autor durchaus ans Revers stecken darf. Dies werden ihm sicherlich nicht nur die Geschichtslehrer danken, sondern auch die Schüler, die den zu erwartenden (und vom Rezensenten nachdrücklich unterstützten) Leseempfehlungen folgen sollten. --Andreas Vierecke