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Staatlich kontrollierter Privatvollzug

Zugewinnoption oder Verlustrisiko für den "Sozialen Dienstleistungssektor" in deutschen Gefängnissen?

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Die Privatisierung von staatlichen Leistungen ist im Zeitalter der Globalisierung ein wesentlicher Bestandteil neoliberaler Gesellschaftsentwürfe. Private, an Gewinnmaximierung orientierte Dienstleistungsanbieter, so behaupten die Verfechter dieser auf Individualität und Eigenverantwortung basierenden Ideologie, könnten die öffentlichen Aufgaben effizienter, d. h. letztlich billiger anbieten und somit wiederum den Steuerzahler entlasten: Nur so sei ein umstrukturierter Sozialstaat überhaupt noch zu retten. In der Praxis der sozialen Arbeit zeigt sich diese Tendenz in der Implementierung von betriebswirtschaftlichen Steuerungsmodellen und in der Verschiebung von staatlicher Aufgabenwahrnehmung hin zum privaten (bzw. wohlfahrtsverbandlichen) Dienstleistungssektor und von dort, wie es die Entwicklung im Pflegesektor zeigte, wenn möglich in den kommerziellen - zu Lasten der meisten Betroffenen. Besondere Brisanz erhält das Thema Entstaatlichung jedoch auch im Bereich der sogenannten hoheitlichen Aufgaben. Am Beispiel des Strafvollzugs lautet die Leitfrage dieser Arbeit also: Könnte die Privatisierung im Felde der staatlichen Sanktion in Deutschland ein Mehr an Autonomie für die Straffälligenhilfe bedeuten oder ist durch sie die Bestandssicherheit sozialer Hilfen im Strafvollzug eher noch stärker gefährdet? Dieser Frage wird in der vorliegenden Diplomarbeit auf der Grundlage von im Ausland gemachten Erfahrungen, den bisherigen Privatisierungstendenzen staatlicher Kontrolle außerhalb der Gefängnisse und anhand zweier konkreter Modelle nachgegangen.

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Staatlich kontrollierter Privatvollzug, Stephan Moser

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2002
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