Ein fleischliches Haus
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Schon zu Lebzeiten wurde er vielerorts der Starallüren bezichtigt. Eigentlich hätte er den Nobelpreis verdient, erklärte Jussuf Idris 1988 in aller Öffentlichkeit. Damals war er schon zum Mythos geworden, sein literarisches Werk war abgeschlossen, die Erzählungen waren geschrieben, die für nachfolgende Generationen von Kurzgeschichtenautoren in der arabischen Welt Vorbildcharakter haben sollten und die wegweisend geworden sind. Diese Erzählungen schuf er von Anfang der fünfziger bis Mitte der siebziger Jahre. Er wagte sich darin weit vor, inhaltlich, stilistisch, kompositorisch, sprachlich. Zunächst vom sozialistischen Realismus geprägt, richtete Jussuf Idris sein Augenmerk auf die Getretenen und Geschlagenen der ägyptischen Gesellschaft, besonders der dörflichen. Tabus kannte er hierbei kaum, weder im politisch-sozialen noch im sexuellen, noch im religiösen Bereich. Und jenseits der Beschreibung sichtbarer Phänomene stiess er tief ins Seelenleben und ins emotionale Empfinden seiner Figuren vor und fasste all das in eine Sprache, die sich dem Idiom der Lebenswelt frei und radikal annähert. So erhielt Jussuf Idris mit Recht den Ruf, Begründer der zeitgenössischen arabischen Kurzgeschichte zu sein.