Bankenregulierung - regelgebunden oder diskretionär?
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Die beträchtlichen Turbulenzen im internationalen Finanzsystem in den letzten Jahren und die anhaltende Innovation von Finanzinstrumenten führten dazu, daß der Regulierung und Beaufsichtigung des Bankwesens gegenwärtig viel Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Zudem wurden die Regulierungsinstanzen der betroffenen Krisenländer oftmals kritisiert, zu spät und nicht in optimaler Weise auf sich anbahnende Bankenkrisen reagiert zu haben. Die vorliegende Arbeit greift diese Kritik auf, indem sie untersucht, in welchem Ausmaß Interventionen der Regulierungsinstanz klar definierten Regeln folgen sollten. In einem theoretischen Teil werden den naheliegenden Argumenten für eine weitgehend diskretionär agierende Regulierungsinstanz (Flexibilität, „konstruktive Intransparenz“) die vielfältigen Argumente für eine Regelbindung (Interessen- bzw. Capture-Theorie, Prinzipal-Agenten-Ansätze, Zeitinkonsistenz-Problem) ausführlich gegen-übergestellt und mögliche Formen einer Regelbindung erörtert. In einem zweiten Teil werden die so gewonnenen theoretischen Erkenntnisse genutzt, um die seit Jahren anhaltende Finanzkrise in Japan nachzuvollziehen und den dort im Jahr 1996 vollzogenen Übergang zu einer stärker regelgebundenen Bankenregulierung zu beurteilen.