Politikberatung in der Wissensgesellschaft
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In komplexen Themengebieten wie der Umweltpolitik sind Regierung und Parlament auf externe Beratungsleistungen angewiesen. In Fachfragen benötigt die Politik Expertenwissen für eine informierte Entscheidungsfindung, sie ist jedoch häufig mit konfligierenden Expertisen, wissenschaftlicher Unsicherheit und gesellschaftlicher Pluralität konfrontiert. Harald Heinrichs zeigt die zunehmende Differenzierung gesellschaftlicher Strukturen sowie die Pluralisierung von Wissensbeständen, Wertvorstellungen und Interessen auf, stellt den damit einhergehenden Funktionswandel von Experten und Expertisen dar und entwickelt ein Konzept der „pluralistischen Wissensgesellschaft“. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit die aktuelle Umweltpolitikberatung den Anforderungen einer pluralistischen Wissensgesellschaft gerecht wird. Der Autor untersucht Beratungssysteme in Deutschland und in den USA und rekonstruiert die Beratungsprozesse auf der Basis von Dokumentenmaterial und Leitfadengesprächen mit Experten und Journalisten. Aufgrund seiner theoretischen und empirischen Erkenntnisse schlägt er eine dreistufige Gliederung „politikorientierter Wissenskommunikation“ vor.