Zauberer - Selbstmörder - Schatzsucher
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'Zunächst haben Zauberer, Selbstmörder und Schatzsucher einen Kriminalrechtshistoriker so angesprochen, dass er sie zur Rezension erbat. Ihre Geheimnisse bewegten ihn allerdings nicht zu einer Besprechung des erhaltenen Werkes. Deswegen muss der Herausgeber mit einigen Sätzen auf das Buch hinweisen, das eigentlich aus drei selbständigen, Anmerkungen jeweils am Ende bietenden Studien besteht, deren wesentliche Gemeinsamkeit es ist, von Helga Schnabel-Schüle betreut worden zu sein. Die Einführung Johannes Dillingers weist gleichwohl auf einige Gemeinsamkeiten hin. Gedacht seien die Untersuchungen als Einstieg in die historische Magieforschung für Historiker und historisch Interessierte. In jedem Falle würden neue Quellen zur Geschichte des um 1618 rund 430000 und um 1800 etwa 660000 Einwohner zählenden Herzogtums Württemberg erschlossen, aus denen Deutungen erwachsen seien, die allgemeine Gültigkeit haben könnten. Als erstes befasst sich Angelika Bachmann mit „allerhand gottlosem abgöttischem Werckhen“. Für das Thema Magie in der dörflichen Gesellschaft Württembergs im 17. und 18. Jahrhundert ermittelt sie 13 Fälle von Zauberei zwischen 1623 und 1752. Sie erweisen ein Nebeneinander und Ineinander verschiedener Konzepte und Wahrnehmungen. Karin Schmidt-Kohberg beschäftigt sich mit dem Selbstmord im gleichen Untersuchungsraum. Aus ihren Quellen ermittelt sie als Motive den Tod eines Partners, kärgliche Lebensbedingungen, Familienverhältnisse, körperliche Krankheiten und seelische Erkrankungen. Insgesamt erweise ihre Arbeit, dass ein mikrohistorischer Ansatz die Möglichkeit eröffne, sich Selbstmordhandlungen früherer Jahrhunderte angemessen zu nähern. Mit der Suche nach dem Stein der Weisen im Schloss von Hohenheim 1743 eröffnet der bündelnde Herausgeber seine am Ende stehende Betrachtung über „das ewige Leben und fünfzehntausend Gulden“. In seinen Quellen stieß er auf 26 Fälle der Schatzgräberei zwischen 1606 und 1791. Sie zeigen insgesamt anfangs die Magie als Weg des Einzelnen zum Wohlstand, den die Aufklärung jedoch zu Gunsten von Arbeit und rationalem Haushalten verlegte.' Gerhard Köbler, in: ZRG GA 126, 2009.