Geistlich denken - rational handeln
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Der christliche Glaube verkörpert den Anspruch, neben dem Privatbereich auch das Berufsleben des Christen zu prägen. Christen fragen deshalb danach, wie sie ihren Glauben im Berufsalltag praktizieren können. Im Spannungsfeld von Glaube und Betrieb schweigen jedoch sowohl Theologie als auch Betriebswirtschaftslehre. Der Betrieb ist den meisten Theologen nicht vertraut, und die Konsequenzen des christlichen Glaubens auf das Betriebsgeschehen werden von Betriebswirten kaum analysiert. Das vorliegende Buch möchte diese Forschungslücke schließen, indem Grundzüge eine christlichen Betriebswirtschaftslehre entwickelt werden. Hierzu wird zuerst die Beziehung von Ökonomie und Theologie, von geistlichem Denken und rationalem Handeln diskutiert. Da es für Christen keinen Lebensraum ohne Gott geben darf, muss auch die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre daraufhin untersucht werden, in wie weit sie christlichen Prinzipien entspricht. Diese Wissenschaft wird dabei weniger als ein neutraler Methodenkasten gesehen, sondern vielmehr als ein besonderes, auf rationales Handeln ausgelegtes Denken. In den folgenden Kapitel werden jeweils die Grundelemente der Betriebswirtschaftslehre (Zielsysteme, Produktionsfaktoren, Leistungs- und Finanzwirtschaft, Management, Betriebsgenetik) in Kürze dargestellt und analysiert. Es zeigt sich, dass eine Christliche Betriebswirtschaftslehre Techniken und Herangehensweisen aus der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre übernehmen kann. Das christliche Zielsystem und Menschenbild erfordern jedoch eine kritische Reflexion auf Grundlage des christlichen Glaubens. Hierzu bietet das Buch zahlreiche Anregungen zum Weiterdenken. Die vorliegende Arbeit kann in ihrer Kürze kein fertiges Wissenschaftsgebäude der Christlichen Betriebswirtschaftslehre entwickeln. Sie will vielmehr Theologen, Wirtschaftswissenschaftler und Praktiker zum Hinterfragen, Weiterdenken und Verändern aufrufen.